“Kurt – Genuss und Keramik” heißt das Herzensprojekt der Schwenningerin Sonja Börner, mit dem sie seit dem Sommer zum Schlemmen, Töpfern und Einkaufen einlädt – mit Erfolg.

VS-Schwenningen – Relativ unscheinbar ist das neue “Restaurant, Café und Deli” inmitten des Wohngebiets in der Gustav-Schwab-Straße gelegen. Nur ein Oldtimer mit der Aufschrift “Kurt”, der vor der ehemaligen Blechnerei geparkt ist, weist darauf hin, dass hinter den Türen und Fenstern etwas Ausgefallenes und Besonderes seit ein paar Monaten seine Heimat gefunden hat.

Willkommen in einer anderen Welt!

Betritt man die Räumlichkeiten, taucht man sofort ein in eine ganz andere Welt aus bunten Vintage-Möbeln und besonderen Töpferwaren, dabei weht einem ein Hauch von ausgefallenen Gewürzen und Kaffee um die Nase.

Eine Hommage an den Vater

Seit Anfang Juli bietet die Schwenningerin Sonja Börner hier eine feine Mischung aus Café, Restaurant und Töpferwerkstatt an – zunächst immer nur freitags, mittlerweile hat das “Kurt” von donnerstags bis samstags geöffnet. “Ich bin Sonja, und mit Kurt hab ich mir meinen großen Herzenswunsch erfüllt. Alles, was ich liebe, habe ich zu einer Einheit verbunden. Eine Hommage an Kurt, meinen Vater”, heißt es auch im Flyer, der im Laden zu finden ist. Und damit sei schon vieles gesagt.

Ehemalige Blechnerei ist der perfekte Ort

Sonja Börner ist gelernte Keramikerin und hatte, wie sie im Gespräch mit unserer Redaktion erzählt, schon seit langem den Wunsch, “einen Laden mit Keramik” zu eröffnen. Sie ist aber gleichzeitig auch – gemeinsam mit ihrem Mann – eine “Genießerin”. Denn das Ehepaar kocht und isst sehr gerne und ausgefallen, “und wir sitzen oft gemütlich zusammen”.

Alles Elemente und Leidenschaften, die Sonja Börner irgendwann zusammenfließen lassen wollte, genauer gesagt schon seit 2014. Den perfekten Ort hatte dafür schnell gefunden, nämlich die ehemalige Metallblechnerei ihrer Eltern, die fortan leer stand. Bis zur endgültigen Eröffnung im Juli dieses Jahres sollte es noch ein langer Weg werden, musste das Fabrikgebäude komplett saniert werden, wollte die zukünftige Inhaberin immer wieder an ihrem Konzept feilen.

Mit viel Liebe zum Detail gemacht

Und das Konzept ist vor allem eins: mit Liebe zum Detail gemacht. Das wird bereits im Foyer des Ladens deutlich, das mit verschiedenen Töpferwaren geschmückt ist. Drinnen, im Hauptraum, fällt der Blick sofort aufs große Regal auf der linken Seiten, das ebenso voller Töpferkunst steckt. Fast alles, was es hier zu kaufen gibt, ist “Gebrauchskeramik, weniger Deko”, sagt Sonja Börner. Ihr Credo: “Wenn man die Gegenstände täglich in Gebrauch hat, dann freut man sich viel mehr daran, als wenn sie nur herumstehen.”

Da gibt es Tassen, Teller, Kannen in unterschiedlichen Größen und Farben, aber auch kleine Besonderheiten wie Salz und Pfefferstreuer in Form eines Autos. Marmelade, Brotaufstriche und Tee ergänzen derzeit das wechselnde Angebot. Doch was wäre ein Töpferladen ohne Kurse – in der separaten und eigens dazu gemieteten Werkstatt bietet Sonja Börner zusammen mit ihrem Kollegen, dem Keramiker Milen Solakov, montags bis freitags Töpferkurse an der Scheibe für jedermann an. Das Angebot werde von einem quer gemischten Publikum genutzt und gut angenommen.

Wer weniger Zeit mitbringt, sich aber dennoch kreativ betätigen möchte, kann bereits bestehende Keramik-Produkte von Hand anmalen. Ein ruhiges Plätzchen dazu gibt es entweder im Foyer oder im Sommer im gemütlichen Garten nebenan. “Die bemalten Produkte bieten sich gut als Geschenk an und sind etwas Individuelles”, findet die Ideengeberin. Anschließend werden sie gebrannt.

Ein besonderes kulinarisches Angebot

Doch was das “Kurt” gleichermaßen ausmacht, das ist das kulinarische Angebot: Zum Frühstück, einer Tasse Chai-Latte mit Schoko-Croissants, kann man es sich hier genauso gut schmecken lassen wie mittags oder abends, wenn Sonja Börner zusammen Koch Luzian Rehgulasch oder auch orientalisch angehauchte Köstlichkeiten zaubert. Denn auch im Essen steckt diese Liebe zum Detail, wenn sich das Küchenduo immer wieder etwas Neues, qualitativ Anspruchsvolles für die Gäste ausdenkt. Auch bei den Getränken legt die Hausherrin Wert auf Qualität – so gibt es hausgemachte Limonaden oder Bier aus einer kleinen Privatbrauerei. Und wer will, kann einfach nur am Abend vorbeikommen, um das besondere Ambiente bei einem Glas Wein zu genießen.

Alles individuelle Möbel

Die Bilder, die die Wände schmücken, sind ebenso zu bewundern wie zu kaufen. Derzeit sind die Arbeiten von Martina Gläser, einer Mal-Kollegin aus Dauchingen, im “Kurt” ausgestellt. Und ursprünglich, erzählt Sonja Börner, sollten die bunt gemischten Möbelstücke – Tische, Stühle und Regale von unterschiedlicher Größe – auch allesamt zu kaufen sein. Diese hat das Ehepaar immer mal wieder von Reisen oder Ausflügen mitgebracht und zum Teil noch aufbereitet oder andersfarbig gestrichen. Mittlerweile hat sich die Inhaberin so sehr in das Inventar verliebt, dass sie es erstmal so belassen will. “Alle Möbel sind individuell, nichts ist von der Stange”, betont sie nicht ohne Stolz.

Stolz kann Sonja Börner auch auf das sein, was sie sich innerhalb weniger Monate mit dem “Kurt” aufgebaut hat: für Schwenningen mal einen ganz anderen, untypischen und ausgefallenen Ort mit Charme zum Verweilen. Und für sich und ihre Familie einen Ort, an dem sie ihre Leidenschaften ausüben und das Andenken an ihren verstorbenen Vater Kurt tagtäglich in Ehren halten kann.

Info: Die Öffnungszeiten

“Kurt – Genuss und Keramik”, Gustav-Schwab-Straße 8a, ist donnerstags von 17 bis 23 Uhr sowie freitags und samstags von 9 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 23 Uhr geöffnet.
Infos zu den Töpferkursen sowie Reservierungen sind unter 0176/19 92 49 25 oder per Mail info@kurt-genussundkeramik.de möglich.

 

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